Rund 130 Gäste folgten der Einladung des Kreisseniorenrats Calw zum diesjährigen Thementag in die Festhalle Althengstett. Der thematische Schwerpunkt lag auf der spannenden Frage, wie Künstliche Intelligenz (KI) das Leben älterer Menschen künftig bereichern kann – ohne den Menschen zu ersetzen.

Der Vorsitzende des Kreisseniorenrats, Eberhard Fiedler, begrüßte gemeinsam mit dem Seniorenrat Althengstett unter Vorsitz von Ernst Hempel die Gäste in einem festlichen Rahmen. Die Gemeinde Althengstett unterstützte die Veranstaltung großzügig, auch Bürgermeister Rüdiger Klahm würdigte in seinen Grußworten das Engagement und den gesellschaftlichen Mehrwert solcher Veranstaltungen.

 

Im Mittelpunkt des ersten Vortrags stand der soziale Roboter „Navel“, ein von der navel robotics GmbH entwickeltes Vorserienmodell, das aktuell in Einrichtungen der Evangelischen Heimstiftung getestet wird. Referentin Diana Moroz vom Institut für Innovation, Pflege und Alter präsentierte anschaulich, wie die Roboter – intern liebevoll „Oskar“ und „Emma“ genannt – gezielt für Gespräche, Unterhaltung und Begleitung von Bewohnerinnen und Bewohnern in stationären Pflegeeinrichtungen eingesetzt wird. „Oskar ist wie ein Freund“, lautete eine Aussage aus der Praxis, die deutlich machte, wie positiv der kleine Helfer wahrgenommen wird.

Die ersten Ergebnisse aus der Pilotphase zeigen: Die Roboter werden als freundlich, vertrauenswürdig und unterhaltsam erlebt – auch wegen ihrer ausdrucksstarken Augen und sympathischen Stimmen. Besonders betont wurde, dass diese Technologie niemals Pflegekräfte ersetzen soll, sondern vielmehr eine wertvolle Ergänzung im sozialen Alltag darstellen kann. Die Evangelische Heimstiftung plant bereits, zwei weitere Roboter in ihren Einrichtungen einzusetzen. Eberhard Fiedler mahnte dennoch zur Balance: „Bei aller Faszination für KI – die natürliche Intelligenz, unsere NI, muss stets Vorrang behalten.“

Der zweite Vortrag von Dr. med. Michael Sander von den Kreiskliniken Calw befasste sich mit dem Thema Sturzprävention – einem zentralen Aspekt der Altersmedizin. Mit großer Begeisterung und Fachwissen stellte Dr. Sander die Bedeutung der Geriatrie im entstehenden Gesundheitscampus Calw vor und zeigte mit praktischen Beispielen, wie Stürzen im Alter begegnet werden kann. Sein Rat: Wer sich unsicher fühlt oder bereits Stürze erlebt hat, sollte unbedingt über einen Hausnotruf nachdenken – ein kleines Gerät mit großer Wirkung im Ernstfall. „Das Wissen von Dr. Sander würde für zwei weitere Vorträge reichen“, kommentierte Fiedler augenzwinkernd und versprach, das Thema weiter im Blick zu behalten.

Abgerundet wurde der Thementag durch ein stimmungsvolles Rahmenprogramm. Der Zylinderchor sorgte für musikalische Unterhaltung – auch wenn nicht ganz voll besetzt, so doch mit viel Herz. In der Pause gab es Gelegenheit zum Austausch bei einem gelungenen kulinarischen Angebot, das vom Seniorenrat Althengstett organisiert wurde. Die beiden Hausmeister sowie die Referenten erhielten zum Dank ein Präsent vom Althengstetter GRÜNLING.

Die Rückmeldungen der Gäste zum Thementag 2025 waren durchweg positiv – spannende Vorträge, praxisnahe Informationen, angenehme Atmosphäre. Der Thementag hat einmal mehr gezeigt: Der Kreisseniorenrat Calw trifft mit seinem Programm den Nerv der Zeit – und blickt mit klarem Blick auf die Zukunft der älteren Generation.